Smoothies – die Energienahrung für unsere Zellen
Noch vor 10 Jahren waren sie nahezu unbekannt, dann schafften sie es mehr und mehr in Kochbücher, als Empfehlung für die Vitalstoff-Versorgung zwischendurch und letztlich auch in die Regale der Supermärkte: Die Rede ist von Smoothies, also Obst und Gemüse in pürierter Form als schmackhafte “Getränke”. Dazu sollte man als Erstes wissen, dass Smoothies alles andere sind als ein Getränk! Denn schließlich wird nicht nur der wässrige Anteil herausgepresst wie bei einem Saft, sondern sämtliche Faserstoffe (Ballaststoffe) verwertet und verzehrt. Das Endprodukt ist eine Vitalstoffbombe schlechthin, bei deren Zubereitung es aber auch einiges zu beachten gibt:
Smoothies – gesund oder überflüssig? Was gibt es zu beachten?
1.) Die Herkunft der Rohstoffe: Bio und unbehandelt!
Wir wollen unserem Körper etwas gutes tun und ihn mit einer reichlichen Portion Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen aus purer Frischkost versorgen. Die biologische Herkunft der Obst- und Gemüsesorten halte ich deshalb für unumgänglich! Schließlich wollen wir unsere Gesundheit fördern und keinen Chemiecocktail zu uns nehmen. Hinzu kommt, dass sich viele Nährstoffe bekanntlich unter der Schale befinden, weshalb wir Äpfel, Gurken & Co. ungeschält verarbeiten. Gerade in der Sommerzeit finden sich viele Sorten im eigenen Garten, auf Wiesen oder auf dem Markt von regionalen Händlern! Habt Spaß bei der Ernte und setzt auch Euren Geschmackssinn ein: Ein unbehandelter Apfel direkt vom Baum duftet um ein vielfaches intensiver als ein konventionell importiertes Produkt aus Neuseeland oder Südafrika. Biologische frische Blattsalate oder auch junge Wildkräuter wie Brennessel, Löwenzahn und Giersch punkten mit einem hohen Gehalt an Eisen, Vitamin C und Antioxidantien!
2.) Die Auswahl der Rohstoffe: Mehr grün als bunt!
In Anbetracht der Tatsache, dass viele Obstsorten mittlerweile übersüßt sind (sog. “Hybridsorten”), also viel mehr Fruchtzucker hineingezüchtet wurde, was ursprünglich der Fall war, sollte der Obstanteil bedeutend geringer als der Gemüseanteil ausfallen. Die enorme Flut von Fruchtzucker würde sonst nur zu einem Anstieg des Blutzuckers führen und womöglich weitere negative Folgen nach sich ziehen. Von den reinen Frucht-Smoothies rate ich daher ab! Die Menge an grünem Pflanzenanteil sollte mindestens 50 %, besser 70 % ausmachen. Reife Obstsorten wie Bananen oder Birnen verleihen den Smoothies eine angenehme Süße. Beeren (als ganzes oder daruntergemixt) lassen unseren Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen und liefern uns zusätzlich wertvolle Antioxidantien. Maximal 5 verschiedene Sorten sollten es insgesamt sein!
Eine wunderbare Möglichkeit bieten daher die grünen Smoothies, die oft zu geringe Menge an Wildkräutern, Blattsalaten oder frischem Gemüse unseres täglichen Speiseplans auszugleichen. Auch bei Kleinkindern kann so auf natürliche Weise etwas “getrickst” werden, und den süß schmeckenden Smoothies oder Puddings die notwendige Portion Vitalstoffe zu verabreichen.
Aufgrund möglicher Rückstände oder erhöhten Werten von z.B. Oxalsäure oder Nitrat sollten einzelne Sorten wie Spinat oder Mangold nicht zu häufig zum Einsatz kommen. Lieber täglich variieren und abwechslungsreich bleiben!
3.) Zero Waste: Abwechslungsreiche Zubereitung und Kreativität sind gefragt!
“from nose to tail”: Für die Smoothie-Zubereitung ist nahezu alles verwertbar: Wie ist es mit dem Grün von Kohlrabiknollen oder Karotten, welches immer gern abgezupft und allenfalls als Futtermittel für Kaninchen oder kleinere Nager verwendet wird, wenn es nicht sogar in der Biotonne landet?! Oder die Blätter von roter Beete? Oft enthalten diese mehr Vitalstoffe als die Knollen selbst! Also in Zukunft nichts mehr wegschneiden, sondern das Grünzeug gern als Basis für den nächsten Smoothie verwenden 😉
4.) Die Zubereitung: Ein Hochleistungsmixer machts!
Um vollen Nutzen aus ihnen zu ziehen, ist ein Hochleistungsmixer obligatorisch. Natürlich kann man zunächst auch einen gewöhnlichen Standmixer oder ähnliches verwenden, aber wenn man die Power der Smoothies regelmäßig in den Ernährungsplan integrieren möchte, kommt man um ein entsprechendes Gerät kaum herum.
Zum einen, weil durch eine hohe Drehzahl und dahinterliegende Technik ein maximales Aufschließen der Pflanzenzellen überhaupt möglich ist, was einzelne Hersteller beschwichtigen. Zum anderen, weil sie einfach besser schmecken, wenn keine fasrigen Anteile mehr stören. und die Konsistenz so cremig wie möglich ist.
5.) Der Verzehr: Ein Smoothie ist eine Mahlzeit und kein Getränk!
Man stelle die Menge einmal gegenüber: 2 Handvoll grüne Kräuter / Salate, eine halbe Banane, ein halber Apfel, eine halbe Orange, eine halbe Zitrone. Wie lange würde man benötigen, diese Menge zu essen?! Zum Smoothie püriert, könnte man sie in null komma nichts hinunterkippen. Aber das ist eben nicht Sinn der Sache! Die Nährstoffaufnahme beginnt bereits im Mund, wie auch die Aufspaltung der Kohlehydrate. Daher sollten Smoothies unbedingt gekaut werden, denn sonst fehlt ein wichtiger Verdauungsschritt. Andernfalls können Smotthies im Verdauungstrakt gären und für Blähungen, Druckgefühl oder Schmerzen sorgen. Nehmt Euch außerdem ausreichend Zeit für den Genuss eurer grünen Power-Pakete! Besser ist, den Smoothie in eine Schüssel zu füllen und ihn schön langsam zu löffeln, als ihn aus einem Glas zu trinken!
6.) Der Zeitpunkt: Zum Start in den Tag oder als “Booster” zwischendurch!
Mit einem Smoothie kann man wunderbar in den Tag starten. Frisch zubereitet am Morgen und direkt verzehrt, als Bowl mit Chiasamen, Beeren und Bananenscheiben abgewandelt oder im Behälter als Snack für die Arbeit! Dank des Chlorophylls, dem grünen Pflanzenfarbstoff, verbessert sich der Sauerstofftransport im Blut und in unseren Zellen. Bei Smoothies mit Früchten empfiehlt es sich generell, diese auf leerem Magen zu essen, da sie den Verdauungstrakt sehr schnell passieren. Durch ihre fein gemixte Struktur sind sie sozusagen schon vorverdaut und wirken wie ein Besen auf unseren Darm, ohne uns übermäßig mit Verdauungsarbeit zu belasten.
Rezept: Green-Power-Smoothie
Zutaten:
- 2 Handvoll Wildkräuter (z.B. Löwenzahn, Giersch, Brennessel, Vogelmiere) oder Salate der Saison (z.B. Feldsalat, Spinat, Grünkohl, Mangold)
- 1/2 reife Banane
- 1/2 Apfel
- 1/2 Orange
- 1/2 Zitrone
- 200 ml Wasser
Alle Zutaten der Reihe nach in den Hochleistungsmixer füllen, mit dem Wasser aufgießen und 30 – 60 Sekunden lang mixen, bis ein cremiger Smoothie entstanden ist.
Wer mag, kann zusätzlich Superfoods wie Maca, Chiasamen, Weizen- oder Gerstengraspulver, 1 TL Lein- oder Hanföl oder pflanzliches Proteinpulver dazugeben.