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Die Vollfastentage

Mit dem Abführen beginnt das eigentliche Fasten. Der Körper schaltet von “Aufnahme” auf “Abnahme” um.

Während der Vollfastentage soll ausschließlich getrunken werden und keine feste Nahrung mehr zu sich genommen werden. Begonnen wird mit dem Abführen am Morgen des ersten Vollfastentages:

Das Abführen

Zwischen 06:00 Uhr und 08:00 Uhr wird das erste Glas der Abführlösung innerhalb von 15 Minuten getrunken. Ich empfehle hierzu Glaubersalz oder Bittersalz. Für einen annähernd besseren Geschmack kann etwas frisch gepresster Zitronensaft hinzugefügt werden. Bitte verzichtet auf Abführmittel, die mit einem künstlichen Geschmack angereichert sind. Zwar mögen diese sich besser trinken, allerdings sollten wir auch beim Abführen bereits darauf achten, dass wir keine E-Nummern wie Süßstoffe und Farbstoffe zu uns nehmen.

Während der Vollfastentage darf ebenso mit Einläufen (Irrigator) nachgeholfen werden. Möglicherweise bedarf dieser Schritt etwas Überwindung, aber auch dies ist eine ganz normale Tätigkeit, die nicht mit Schmerzen verbunden ist. Oftmals ist vielen Leuten der Einlauf sogar lieber als die Abführlösung zu trinken.

Eine weitere Möglichkeit wäre der sogenannte “hohe Einlauf”, auch genannt als “Colon-Hydro-Therapie”, die manche Ärzte oder Heilpraktiker anbieten und die eine vollständige Darmentleerung zur Folge hat, bei welcher sich auch hartnäckige Kotsteine lösen können. Bei dieser etwa 30minütigen Behandlung werden Wasser und Darminhalt direkt abgepumpt, d.h. es sind keine Toilettengänge und weitere unkontrollierte Zeitaufwände nötig.

Hunger & Krisen

Dank des leeren Magens und Darms verabschiedet sich nun auch unser Hungergefühl. Möglicherweise kann es am 2. oder 3. Vollfastentag zu einer sogenannten Fastenkrise kommen, die mit Kopfschmerzen, Schwindel, Gereiztheit und/oder Schwäche einhergeht. Das ist völlig normal. Haltet euch immer vor Augen, dass ihr das meiste bereits hinter euch habt und nach dieser Krise bald das “Fasten-Hoch” erreicht ist. Hier fühlt ihr euch erstaunlich fit, gut gelaunt und energiegeladen, da der Körper vermehrt das Glückshormon Serotonin ausschüttet.

Veränderungen & Unterstützungen

Während der Vollfastentage ist bereits deutlich wahrnehmbar, wie sehr sich der Geruchssinn plötzlich verbessert. Auch das Schlafbedürfnis kann sinken, da der Energielevel nun wesentlich höher liegt.

Da auch die Konzentration des Stresshormons Cortisol sinkt, fühlt ihr euch ausgesprochen entspannter und seelenverbunden.

Spaziergänge an der frischen Luft tun jetzt besonders gut. Sauerstoff, Sonnenschein und sämtliche Eindrücke unserer Natur nehmen wir jetzt intensiv auf. Auch Sonnenbäder am offenen Fenster mit vertieftem Atmen unterstützen den Heilfastenprozess enorm. Wenn ihr euch fit genug für die gewohnte Sporteinheit fühlt, spricht absolut nichts dagegen! Andernfalls bieten sich sanfte Sportarten wie Yin-Yoga oder Hatha-Yoga an oder moderates Walking. Für ein achtsameres Körpergefühl und tiefes Wohlbefinden hat nun die Meditationspraxis einen außerordentlich guten Einfluss.

Der Entgiftungsprozess kann sehr gut mit Leberwickeln oder Basenbädern unterstützt werden. Die Wassertemperatur sollte bei rund 37°C liegen, um den Kreislauf nicht zu überfordern. Ich empfehle, sämtliche chemische Körperpfelgeprodukte während des Fastens (und bestenfalls auch darüber hinaus) wegzulassen und sich auf Basensalze evtl. mit Zugabe von ätherischen Ölen für einen guten Duft zu beschränken. Weitere Pflegeprodukte sind ohnehin nicht nötig – ihr werdet schnell bemerken, wie sich eure Haut von selbst regeneriert und sich deren natürlicher ph-Wert wieder einpendelt.

In vielen Heiltraditionen anderer Kulturen gibt es eine sogenannte Zungendiagnose. Da auf der ganzen Länge des Verdauungsapparates jettz eine gründliche Regeneration stattfindet, äußert sich dies auch im Abstoßen alter, verbrauchter Schleimhaut, was einen stärkeren Zungenbelag zur Folge haben kann. Dieser lässt sich morgens mit speziell dafür vorgesehenen Schabern entfernen. Dem anschließen kann sich ein 10minütiges Ölziehen.

Trinken

Eine ausreichende Trinkmenge ist nicht nur während der Vollfastentage wichtig. Unser Organismus braucht jetzt all diese Flüssigkeit, um Schlacken und Giftstoffe zu lösen und auszuscheiden. Mindestens 2 – 3 Liter sollten es pro Tag sein, entweder als Tee, oder als stilles Wasser. Bei den Tees gibt es bereits fertige Mischungen, die harntreibend und stoffwechselanregend wirken und somit das Fasten unterstützen. Wärmend wirkt z.B. frischer Ingwer. Für eine beruhigende Wirkung können abends Zitronenmelisse, Johanniskraut, Lavendel, Rosmarin, Eisenkraut oder Kamille verwendet werden.

Bei den Säften ist darauf zu achten, dass sie zu einem Großteil aus Gemüse bestehen (mind. 70%!). Dass frische Pressen empfiehlt sich auf alle Fälle, genau wie die biologische Herkunft der Sorten. Beim Trinken ist es wichtig, langsam Schluck für Schluck zu genießen oder zu “kauen”. Selbiges gilt für salzfreie Gemüsebrühen oder Basensuppen.