You are currently viewing Die Pflanzenfamilien
Die Pflanzenfamilien

Die Pflanzenfamilien

Nachfolgend gewähre ich einen Überblick in einzelne Pflanzenfamilien, die die größte Anzahl der bei uns heimischen Heilpflanzen aufweisen:

Doldenblütler (Apiaceae)

Die kleinen Einzelblüten sind fünfzählig, d.h. sie bestehen aus fünf einzelnen Kronblättern und fünf Staubblättern, die gleichmäßig um die Blütenachse angeordnet sind. Mehrere langgestielte Blütchen sind zu einem flachen oder leicht gewölbten Döldchen vereinigt. Die ebenfalls langstieligen Döldchen bilden eine flach ausgebreitete bis kugelige Dolde. Die Stängel sind meist knotig und hohl. Die Blätter setzen sich oft aus Fiederblättern zusammen.

Unter den Doldenblütlern finden sich einige stark giftige Pflanzen, wie dem gefleckten Schierling, dem Wasserschierling und der Hundspetersilie.

Doldenblütler wirken durch ihre Bitterstoffe, Gerbstoffe, Flavanoide und ätherischen Öle antiviral und stoffwechselanregend.

Beispiele: Süßdolde, Bärwurz, Anis, Fenchel, Engelwurz, Giersch, Liebstöckel, Petersilie, Dill, Kerbel, Kümmel, Koriander.

Kreuzblütler (Brassicaceae)

Die Blüten der Kreuzblütler sind meist recht klein und zu mehreren in Blütenständen am Sproßende vereinigt. Die einzelnen Blüten besitzen stets vier freistehende Kronblätter, die kreuzförmig angeordnet sind. Auch der Kelch ist vierzipflig. Von den 6 Staubgefäßen sind vier lang gestielt und zwei kürzer. Die Blätter sind unterschiedlich gestaltet (gefiedert / ungefiedert). Die Früchte (Schoten, lang oder rund) sind charakteristisch, da sie bei der Reife zweiklappig aufspringen.

Kreuzblütler wirken durch ihre Senfölglykozyde durchblutungsfördernd, blutreinigend und als natürliches Antibiotikum.

Beispiele: Hirtentäschel, Nachtviole, Knoblauchsrauke, Kresse, Wiesenschaumkraut, Meerrettich, schwarzer und weißer Senf.

Korbblütler (Asteraceae)

Bei den Korbblütlern stehen viele kleine Einzelblüten zusammen in einem flachen bis gewölbten Körbchen. Der Blütenkorb ist von einem Kranz grüner Außenhüllblätter umgeben. Die peripheren Einzelblüten sind meist als Zungenblüten mit einer aus drei bis fünf Kronblättern verwachsenen weit herausstehenden Zunge und einer kurzen Blütenröhre ausgebildet, die inneren Röhrenblütchen sind langröhrig und fünfzipflig. Die fünf Staubbeutel bilden um den Griffel eine enge Röhre. Die Blätter stehen wechselständig und sind sehr unterschiedlich gestaltet.

Korbblütler wirken durch ihre Bitterstoffe, ätherischen Öle und Gerbstoffe verdauungsfördernd und Magen-Darm-regulierend.

Beispiele: Löwenzahn, Mutterkraut, Margarite, Beifuß, große Klette, Artischocke, Kamille, Gänseblümchen, Wermut, Estragon, Ringelblume, Schafgarbe, Rainfarn, Arnika.

Rosengewächse (Rosaceae)

Unter den Rosengewächsen findet man Kräuter, Sträucher und Bäume. Die einzelnen Blüten zeigen einen radiären Aufbau aus normalerweise fünf freien Kronblättern, einem Kranz aus Staubgefäßen und einen deutlich erkennbaren Griffel in der Mitte. Die fünfzipfligen Kelchblätter ragen manchmal deutlich zwischen den Kronblättern hervor. Die Blüten stehen einzeln oder in einem Blütenstand vereinigt. Die Blätter sitzen wechselständig am Stängel und sind oft gefiedert.

Rosengewächse wirken durch ihre Gerbstoffe und Flavonoide entzündungshemmend, entkrampfend und binden freie Radikale.

Beispiele: Fünffingerkraut, Blutwurz, Nelkenwurz, Schlehe, Weißdorn, Frauenmantel, Brombeere, Himbeere, Eberesche.

Lippenblütler (Lamiaceae)

Charakteristisch für die Lippenblütler sind ihre Blüten. Die Kronblätter bilden eine Unterlippe, die aus drei verwachsenen Kronblättern besteht und eine Oberlippe, die von zwei verwachsenen Kronblättern gebildet wird. Die Blütenkrone sitzt mit ihrer lang gestreckten Röhre in einem mehrzipfligen grünen Kelch. Der Stempel liegt meist tief in der Kronenröhre und in die Oberlippe schmiegen sich zwei kürzere und zwei längere Staubgefäße ein. Die Blätter sitzen kreuzgegenständig an einem vierkantigen Stängel.

Lippenblütler wirken durch ihre ätherischen Öle durchblutungsfördernd, beruhigend und hervorragend bei Erkältungskrankheiten.

Beispiele: Salbei, Thymian, Rosmarin, Estragon, Lavendel, Pfefferminze, Bohnenkraut, Basilikum, Zitronen-Melisse.