Bestimmt kennt ihr alle Ajvar – den beliebten feuerroten Dipp aus dem Balkan. Ajvar wird auch „der Kaviar des Balkans genannt“. Es hat eine lange, länderübergreifende Geschichte. Das türkische Wort „havjar“ bedeutet Kaviar. Im Balkan gibt es viele verschiedene Ajvar-Rezepturen. Der Hauptbestandteil sind rote Paprikaschoten. Teilweise gibt es Variationen mit Auberginen und Tomaten, die das klassische Paprika-Ajvar gekonnt aufpeppen.
Insgesamt ist Ajvar eine wunderbare Möglichkeit, seine große Paprikaernte in einen gesunden Dipp zu verarbeiten und haltbar zu machen. Oft wird Ajvar ganz traditionell zubereitet. Entweder werden die Schoten auf offenem Feuer im Freien geröstet oder auf einem alten Herd. Eine große Rolle spielt außerdem der Fleischwolf, durch den die gehäuteten Paprikaschoten gedreht werden. Das macht das Ajvar besonders schön cremig und sämig. Alternativ können die Paprikaschoten auch ganz fix mit einem Mixer püriert werden.
Paprika – das süßlich-scharfe Nachtschattengewächs
Die Paprika (Capsicum) gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Meist meinen wir mit Paprika die Gemüsepaprika. Aus botanischer Sicht zählen zur Pflanzengattung der Paprikas jedoch auch die Peperoni, die Chili und weitere Sorten.
Heute gibt es insgesamt bis zu 33 Paprika-Arten, mehr als 1.000 Sorten und rund 50.000 Varietäten!
Im Vergleich zu Chilis, die aufgrund ihrer Schärfe nur in geringer Menge in Form eines Gewürzes gegessen werden können, hat die Gemüsepaprika den grossen Vorteil, dass durch sie viel mehr Nährstoffe aufgenommen werden können. Sie bestehen zu rund 90 Prozent aus Wasser und der Kaloriengehalt liegt lediglich zwischen 20 und 37 kcal.
Die Nährwerte der roten Paprika:
Fett: 1 g
Eiweiss: 1 g
Kohlenhydrate: 6 g (Glucose 2,3 g, Fructose 3,7 g)
Ballaststoffe: 4 g
Die Glykämische Last liegt bei etwa 0,6, was als sehr niedrig gilt.
Rote Paprika enthalten durchschnittlich ca. 450 µg Vitamin B6 und 50 µg Folat (Folsäure).
Was den Vitamin C Gehalt betrifft zählen Paprikas unter allen Gemüsearten zu den absoluten Spitzenreitern und schlagen auch die allermeisten Obstarten um Längen. So steckt in Zitronen und Orangen z. B. lediglich ein gutes Drittel des Vitamin-C-Gehalts von roten Paprika, nämlich etwa 50 mg, während die rote Paprika 140 mg Vitamin C enthält. Rote Paprikas stellen von allen Paprikas die beste Vitamin-C-Quelle dar.
In Bezug auf Betacarotin, das im Körper in Vitamin A umgewandelt wird, können sich die Werte ebenfalls sehen lassen. Auch hier übertreffen die roten die andersfarbigen Früchte: 100 Gramm davon reichen schon aus, um den empfohlenen Vitamin-A-Bedarf zu fast 40 Prozent zu erfüllen.
Überdies brilliert die Gemüsepaprika im Vergleich zu anderem Obst und Gemüse aufgrund seines sehr hohen Anteils an Vitamin E. Neben den Mikronährstoffen enthalten Gemüsepaprikas zahlreiche sekundäre Pflanzenstoffe, die auch eine starke antioxidative Wirkung haben. Sie stärken das Immunsystem, verlangsamen Alterungsprozesse und beugen Krankheiten vor.
Rezept: Ajvar
Paprika und Aubergine halbieren und mit etwas Olivenöl bepinseln. Die Aubergine kreuzförmig einschneiden. Alles auf ein mit Backpapier belegtes Backblech legen und bei 200°C ca. 20 Minuten rösten bzw. grillen. Anschließend auskühlen lassen.
Knoblauch und Chilischoten in kleine Stücke schneiden. Die Paprika häuten und zusammen mit dem Knoblauch, den Chilischoten, der Aubergine, Apfelessig und Wasser in einem Mixer zu einer feinen Creme pürieren.
Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Paprika-Auberginen-Creme hinzugeben. Immer wieder umrühren und ca. 20 Minuten leicht köcheln lassen. Anschließend mit Salz und Pfeffer abschmecken und in fest verschließbare saubere Gläser füllen. Kühl lagern.