Axum liegt auf einer Höhe von 1‘637m, hat 90.000 Einwohner und ist eine heilige Stadt für die Äthiopier. Es leben ausschließlich Christen in Axum, keine Muslime. Hier waren die Ursprünge des Christentums vor mehr als 2‘000 Jahren. Das axumitische Königreich ist die Wiege der äthiopischen Zivilisation. Die Stadt gehört seit 1980 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Die heutige Tour durch Axum beinhaltete die Axum Stelen oder Obelisken, darunter der größte, jemals von Menschen bearbeitete und aufgerichtete Steinblock auf Erden. Die Obelisken wurden aus einem einzigen Granitfels gefertigt und mit Hilfe von Elefanten sowie durch Menschen transportiert und aufgestellt. Dies war zwischen 300 und 400 a.D. Der mittlere Obelisk ist ganze 520 Tonnen schwer.

Eine Königin namens Judith (phon. „Gudit“), die keine Christin war und von  842 – 882 n.Chr., also insgesamt 40 Jahre lang regiert hatte, ließ alles aus dem Christentum zerstören.

Besonders beeindruckend ist, dass man alles hautnah erleben kann: Man darf die 1.700 Jahre alten Steine anfassen, die Grab- und Schatzkammern betreten und im Anschluss im Museum weitere Ausgrabungsstücke wie Gläser, Münzen und Schmuckstücke aus dieser Zeit bestaunen (ab hier ist die Aufnahme von Fotos untersagt).

Weiter ging es in die Maryam Tsion Kirche aus dem 4. Jahrhundert. Sie ist das älteste und wichtigste Kirchengebäude der äthiopisch-orthodoxen Kirche. Früher hatten in der Kirche ausschließlich Männer Zutritt.

Im Inneren der St. Maria von Zion Kirche. Bunte Malereien und Fenster sowie dicke Gebetsbücher. Die Seiten der Bücher wurden früher immer aus Ziegenleder gefertigt. Für eine große Seite wurde teilweise eine einzige Ziege gopfert.

In der Kapelle direkt neben der Kirche wird die berühmte Bundeslade aufbewahrt!

Am höchst gelegensten Punkt Axums befinden sich die Ruinen einer aus dem 7. Jahrhundert gebauten Kirche. Auch hier kann man die Grab- und Schatzkammern noch betreten:

Hier wurden u.a. unterirdische Gänge in Form eines Kreuzes angelegt, die zum Beten genutzt wurden. Der eine Gang führt nach Axum, der zweite direkt zur Kirche, der Dritte nach Eritrea und der Vierte nach Ägypten.

Da die Luftlinie nach Eritrea nur 100 km beträgt, lassen sich bei Dunkelheit vom Berg der Kirche aus die dortigen Straßenlichter erkennen.

Zum Schluss besuchten wir noch den Palast der Königin von Sheba, die als 53. Königin regiert hatte und deshalb einen Palast mit 52 Zimmer, gewidmet Ihrer Vorgänger, erbauen ließ.

Um 05:00 Uhr am Morgen des nächsten Tages begann das “Mahelela”-Fest in Axum. Dies ist eine Lichterprozession, bei der Hunderte von Orthodoxen eine Stunde lang in weiß gekleidet mit Kerzen durch die Stadt ziehen und Hymnen singen, während die Bundeslade vorweg getragen wird. Die Männer gehen hierbei voraus und die Frauen zum Schluss. Die Zeremonie wird 7 Tage lang fortgesetzt. Durch die unzähligen Lichterkerzen und den zarten Gesang war dieses Ereignis ein unvergessliches Erlebnis!